Was ist Rhetorik?

Über das moralische Dilemma der Redekunst

Die Rhetorik, das nützliche Werkzeug der Rede, ist mehr denn je von Ambivalenz geprägt.

Meist als die „Kunst der Rede“ definiert, ist Rhetorik weit mehr als nur die Fähigkeit, gut zu sprechen.
Sie ist ein mächtiges Instrument, um andere Menschen im positiven Sinne zu überzeugen und im negativen Sinne zu manipulieren – sei es durch den Inhalt oder die Form der Rede. 

Von den antiken griechischen Sophisten bis hin zu zeitgenössischen Rednern hat die Rhetorik das Potenzial, Meinungen zu formen, Ideen zu verbreiten und sogar Geschichte zu schreiben.

Bereits in der Antike kritisierte Platon die Sophisten dafür, dass sie die Wahrheit zugunsten der Überredungskunst vernachlässigten. Auch Aristoteles warnte vor den Gefahren der reinen Überredung und betonte die Bedeutung von Ethos, Pathos und Logos – den ethischen, emotionalen und logischen Aspekten der Überzeugungskraft.

Doch klar ist: Bis heute wird die Rhetorik oft für manipulative Zwecke eingesetzt. Historische Beispiele wie die Reden von Hitler und Goebbels zeigen ihre dunkle Seite eindrucksvoll. Aber auch die aktuell aktiven hohen Herrschaften, Populisten und Demagogen rund um den Globus greifen tief in die rhetorische Trickkiste, um die Massen in ihrem Sinne zu beeinflussen. 

Darum ist es wichtig, sich der vielen Facetten der Rhetorik bewusst zu sein und sie kritisch zu hinterfragen. Wir sollten ihre Macht erkennen und ihre Risiken verstehen.

Doch trotz ihrer Schattenseiten hat die Rhetorik zweifellos auch eine positive Kraft. Sie kann Menschen motivieren, begeistern und inspirieren. In einer Demokratie ist sie unerlässlich für den lebendigen Austausch von Ideen und Argumenten. 

Ich habe mal ein kleines Video zum Thema Rhetorik gemacht:

Video „Was ist Rhetorik? Und ist Rhetorik unmoralisch?“

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