Eine einfühlsame Trauerrede kann den Hinterbliebenen Trost spenden und ermöglicht es, des Verstorbenen zu gedenken, Erinnerungen zu teilen und gemeinsam Abschied zu nehmen. Doch wie schreibt man eine Trauerrede? Und was gilt es zu beachten? Hier finden Sie wertvolle Tipps und Hinweise.
Voraussetzungen
- Eine Trauerrede zu verfassen und zu halten, ist eine sensible und anspruchsvolle Aufgabe.
- Sie erfordert nicht nur ein tiefes Verständnis für den verstorbenen Menschen und die Trauer der Angehörigen, sondern auch die Fähigkeit, die Emotionen vor der Trauergemeinde in angemessene Worte zu fassen. Nicht jeder fühlt sich dieser Aufgabe gewachsen.
- Nicht immer ist eine Trauerrede erwünscht. Klären Sie dies daher vorab mit den engsten Angehörigen.
- Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, dass Ihre Trauerrede gelingt, dann beauftragen Sie einen professionellen Redenschreiber oder Rhetorikcoach, zum Beispiel Wolf Zinn.
Redner und Publikum
- Trauerreden halten üblicherweise Familienmitglieder, enge Freunde, Geistliche oder professionelle Trauerredner.
- Es ist wichtig, dass der Redner eine tiefe persönliche Verbindung zum Verstorbenen hatte.
- Das Publikum besteht in der Regel aus der Familie, Freunden, Arbeitskollegen und anderen Menschen, die den Verstorbenen kannten. Die Trauerrede sollte möglichst alle Anwesenden ansprechen.
Kontext und Rahmen
- Trauerreden können an verschiedenen Orten gehalten werden, je nach Art der Beerdigung und den Wünschen des Verstorbenen bzw. seiner Familie.
- Dies kann auf dem Friedhof, in einer Kapelle, in einer Trauerhalle oder an einem anderen besonderen Ort sein.
- Die Art der Beerdigung kann variieren – von traditionellen religiösen Zeremonien bis hin zu weltlichen Gedenkfeiern.
- Auch der Dresscode ist unterschiedlich – nicht immer ist schwarze Trauerkleidung erwünscht.
- Länge der Trauerrede: Meist sind ca. fünf Minuten ausreichend.
Form
- Der Stil der Trauerrede sollte sich dem Kontext der Beerdigung anpassen. Während bei einer formellen Zeremonie eine feierliche und respektvolle Ansprache angemessen erscheint, kann bei einer informellen Feier ein persönlicher oder sogar lockerer Ton passend sein.
- Generell gilt: Auch auf Beerdigungen darf geschmunzelt und gelacht werden – im liebevollen Gedenken an den Verstorbenen.
- Passende Zitate, Gedichte oder Musikstücke können eine berührende Ergänzung sein, insbesondere wenn sie einen Bezug zum Leben oder den Vorlieben des Verstorbenen haben.
Inhalt
- Die Trauerrede sollte den Verlust betonen und den Schmerz der Hinterbliebenen anerkennen.
- Es ist zudem angebracht, über die positiven Eigenschaften und bedeutenden Beiträge des Verstorbenen zu sprechen und mit Beispielen zu beschreiben, wie er das Leben der Anwesenden bereichert hat.
- Teilen Sie gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen, die heiter, lehrreich oder bewegend sein können.
- Sie können den Verstorbenen direkt ansprechen, also in einen imaginären Dialog treten. Dieses rhetorische Stilmittel ist besonders emotional.
- Falls der Verstorbene ein individuelles Lebensmotto oder eine besondere Einstellung zum Tod hatte, können Sie dies aufgreifen.
- Drücken Sie abschließend Ihre Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit und das Vermächtnis des Verstorbenen aus.
Tabuthemen
- Um einen würdevollen und respektvollen Charakter der Zeremonie zu wahren, sollten in der Trauerrede keinesfalls negative, umstrittene oder peinliche Eigenschaften des Verstorbenen angesprochen werden, auch wenn diese allgemein bekannt sein sollten.
- Ausnahme: Liebenswerte Schrullen, über die der Verstorbene selbst lachen konnte.
- Auch die detaillierte Beschreibung eines langen Leidensweges, Spekulationen über die Todesumstände oder -ursache, Familienstreitigkeiten, Eheprobleme, offene Erbfragen oder kontroverse politische Themen gehören nicht in eine Trauerrede.
Eine systematische Anleitung, wie man eine Rede schreibt, finden Sie hier.
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