Tipps und Anregungen zur Vorbereitung einer Verabschiedungsrede bzw. Abschiedsrede

Die Verabschiedungsrede für einen scheidenden Mitarbeiter ist ein Zeichen der Wertschätzung.

1. Verabschiedungsrede

Die Verabschiedungsrede einer Führungskraft ist ein Zeichen der Wertschätzung für den scheidenden Mitarbeiter. Die Rede reflektiert nicht nur dessen Leistung für das Unternehmen sowie menschliche Aspekte, sondern prägt auch die Unternehmenskultur insgesamt. 

Wann ist eine Verabschiedungsrede angebracht?

  • Ob eine Verabschiedungsrede angemessen oder notwendig ist, hängt unter anderem von den Umständen des Ausscheidens ab. Bei einem langjährigen Mitarbeiter, der in den Ruhestand tritt, ist eine Rede des Vorgesetzten unbedingt angebracht. Sie dient als Anerkennung für ein ganzes Berufsleben und ist für den scheidenden Mitarbeiter meist von großer Bedeutung. Dabei ist es wichtig, die Rede möglichst persönlich zu gestalten: mit Anekdoten und Erinnerungen, die sowohl den Wert seiner Arbeit als auch die positiven Eigenschaften und den Charakter des Mitarbeiters widerspiegeln.
  • Bei Mitarbeitern, die das Unternehmen nach einer kürzeren Zugehörigkeit verlassen oder zu einem anderen Unternehmen wechseln, mag eine weniger formelle Verabschiedung ausreichen. Doch auch hier ist eine kurze Rede eine nette Geste. Sie betont die erfreulichen Aspekte der Zusammenarbeit sowie das Bedauern des Ausscheidens und gibt die besten Wünsche für die Zukunft mit auf den Weg.

Wie schreibe ich eine Verabschiedungsrede?

  • Die Vorbereitung einer Verabschiedungsrede erfordert Sorgfalt. Zunächst sollten Sie mit der Unterstützung von engen Kollegen des scheidenden Mitarbeiters Informationen über dessen wichtigste Karrierestationen, Projekte und Erfolge sammeln.
  • Je nach recherchiertem Material und Charaktereigenschaften des scheidenden Mitarbeiters lassen sich ein Leitthema und eine Kernbotschaft, eine inhaltliche Klammer und der rote Faden der Rede finden.
  • Keinesfalls sollte der gesamte Lebenslauf des Mitarbeiters runtergeleiert werden – das interessiert niemanden.
  • Am besten erzählen Sie kleine Geschichten von Begegnungen, Erlebnissen und beruflichen Highlights des Mitarbeiters, die ihn in einem positiven Licht zeigen. 
  • Falls bekannt, können Sie die Zukunftspläne des scheidenden Mitarbeiters kurz ansprechen
    – verbunden mit dem Wunsch, dass man in Kontakt bleiben möge.
  • Wenn der Nachfolger schon in den Startlöchern steht, können Sie ihn kurz erwähnen und ihm viel Erfolg wünschen. Aber wirklich nur kurz, denn die Show gehört dem scheidenden Mitarbeiter.
  • Abschließend kann der Redner nochmals seinen Dank und die besten Wünsche aussprechen – und in der Regel ein persönliches Geschenk überreichen. 

Welcher Stil ist angemessen?

  • Die Rede sollte eine Balance zwischen beruflicher Anerkennung und persönlicher Wertschätzung finden. Eine Redezeit von 5-10 Minuten ist meist ausreichend.
  • Emotionale Elemente wie Dankbarkeit, Bewunderung und auch ein gewisser Grad an Wehmut können Teil der Rede sein, sie sollte jedoch nicht ins Pathetische abgleiten. Übertriebene Lobeshymnen könnten für Irritationen sorgen.
  • Meist ist eine heitere Grundstimmung angezeigt, gern mit einer Prise Humor, ohne in Albernheit zu verfallen.

Tabuthemen

  • Bei einer Verabschiedungsrede gibt es einige Tabuthemen, um Respekt und Taktgefühl zu wahren: Vermeiden Sie es, Misserfolge in der Karriere oder kontroverse Ereignisse anzusprechen. Auch persönliche Konflikte, sensible private Themen oder Krankheiten gehören nicht in eine Verabschiedungsrede.
  • Die Rede sollte allein auf die positiven Aspekte der Zusammenarbeit und die Wertschätzung des Mitarbeiters fokussiert sein.

2. Abschiedsrede

Sie gehen in den Ruhestand oder verlassen Ihr Unternehmen aus anderen Gründen? Sie möchten sich von Ihren Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten mit einer kleinen Feier verabschieden? Dann ist eine Abschiedsrede fast schon ein Muss. Aber halten Sie sich bitte kurz, fünf Minuten Redezeit sind meist genug!

  • Reflektieren Sie Ihre Zeit im Unternehmen. Nennen Sie Meilensteine, Projekte oder Erlebnisse, die für Sie persönlich bedeutend waren.
  • Erzählen Sie in Ihrer Abschiedsrede möglichst kurzweilige und amüsante Anekdoten, in denen wichtige Weggefährten eine Rolle spielen.
  • Zeigen Sie Ihre Dankbarkeit gegenüber Kollegen, Vorgesetzten und dem Unternehmen. Bedanken Sie sich für die Unterstützung, Wertschätzung und Kollegialität sowie für die beruflichen Möglichkeiten und Erfahrungen.
  • Ein bisschen Sentimentalität, Rührung und Abschiedsschmerz sind menschlich. Aber versuchen Sie, Ihre Emotionen im Griff zu behalten.
  • Fall Ihr Nachfolger fest steht, können Sie ihm viel Erfolg wünschen.
  • Sprechen Sie kurz an, was Sie in der Zukunft vorhaben und freuen sich darauf, mit den Kollegen in Kontakt zu bleiben.

Tabuthemen

  • Vermeiden Sie Eigenlob, denn Eigenlob stinkt. Auch wenn Sie an großen Erfolgen des Unternehmens maßgeblich beteiligt waren, betonen Sie die Teamleistung und bedanken sich für den Zusammenhalt. Und falls sowieso jeder Ihre Erfolge kennt, brauchen Sie diese auch nicht zu erwähnen.
  • Wenn Sie im Groll gehen, behalten Sie es für sich oder halten besser keine Rede. „Offene Rechnungen“, Konflikte und negative Themen jeglicher Art haben in einer Abschiedsrede nichts zu suchen.